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Grenzbeziehungen: Gemeinde Klettgau

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An der schweizerischen Grenze

Die Gemeinde Klettgau ist Grenzgemeinde, sie liegt mit den Ortsteilen Erzingen, Weisweil und Bühl unmittelbar an der Landesgrenze zur Schweiz. Die Beziehungen über die Grenze hinweg sind historisch gewachsen und brauchten deswegen in der Neuzeit nicht neu erfunden werden. Vor allen Dingen im Klettgautal, wo den Ortsteilen Erzingen und Weisweil die schweizerischen Orte Trasadingen, Wilchingen und Osterfingen direkt gegenüberliegen, bestehen alte, historische Gemeinsamkeiten, die der nachstehende Beitrag in aller Deutlichkeit aufzeigt.

Grenzüberschreitende Beziehungen

oder: Der grenzenlose Normalfall im Klettgau
- von Bürgermeister Hubert Roth -

Der geografische Klettgau. Ein weiträumiges Tal, das sich vom Randen beim schweizerischen Beringen/Sieblingen/Enge rund 20 km nach Westen erstreckt, wo es bei der Einmündung der Wutach in den Rhein bei Tiengen in spitzem Winkel endet. Graue hohe Granitsteine verlaufen bei Erzingen quer durch das Tal. Grenzsteine. Sie können die Einheitlichkeit der Landschaft zwar nicht stören, sie teilen aber trotzdem diese gewachsene Landschaft und ihre Menschen politisch in zwei Bereiche auf: den schweizerischen Klettgau und den deutschen Klettgau. Die Grenze, obwohl schon seit mehreren Jahrhunderten vorhanden, wirkt noch heute willkürlich, künstlich. Sie konnte die Menschen des Klettgau nie ganz abhalten, auf dem Boden der Gemeinsamkeiten immer wieder zusammenzuarbeiten. Das zeigt sich vor allem in den Gemeinden, die unmittelbar an der heutigen Grenze liegen und die vor der Grenzziehung kommunal eng miteinander verbunden waren.

In einer ausführlichen historischen Ausleuchtung der besonderen Beziehungen zwischen den heutigen CH-Gemeinden Wilchingen und Trasadingen einerseits und der heute in der 7.300 Einwohner zählenden deutschen Gemeinde Klettgau kommunalpolitisch vereinigten Ortschaften Erzingen und Weisweil andererseits, will der Verfasser darstellen, wie und wann trotz einstiger Gemeinsamkeit die Trennung entstand, wie diese wirkte und wie es den Menschen gelang, im Laufe der Zeit die Abgrenzung mit neuen Beziehungen zu überwinden.

Einst vereint und dann getrennt

Das alte Sprichwort, dass eine Trennung eine Freundschaft neu begründen und aufzufrischen vermag, scheint sich in den Beziehungen zwischen den schweizerischen Gemeinden Trasadingen und Wilchingen und der deutschen Nachbargemeinde Klettgau bewahrheitet zu haben.

Vor genau 484 Jahren, im Jahre 1515 nämlich, löste sich die seit der Christianisierung zur Pfarrgemeinde Erzingen gehörende Gemeinde Wilchingen von ihrer Mutterkirche Erzingen, bildetet eine eigene Pfarrei und grenzte sich nach dem Anschluss an die Eidgenossenschaft und nach dem Schwaben/Schweizerkrieg und der Reformation immer mehr zum westlichen Teil des geografischen Klettgaus hin ab. Die analoge Loslösung der Gemeinde Trasadingen ließ nicht lange auf sich warten. Eine Landesgrenze liegt heute zwischen den Orten, die über 800 Jahre lang in der Landgrafschaft Klettgau gemeinsam eine grenzenlose Kirchengemeinde bildeten.

Heutige Zusammenarbeit

Doch Trennung und Distanz haben die vielfältigen alten, mittelalterlichen Querelen, haben die Zwietracht zwischen den Gemeinden seit langem überwunden und längst ist zwischen ihnen wieder eine solide Freundschaft entstanden. Eine Freundschaft, die durch regelmäßige halbjährliche "Grenzlandgespräche" und gegenseitige Besuche der Gemeindevertreter immer wieder aufgefrischt wird, sie am Leben erhält. Neben den kommunalpolitischen grenzüberschreitenden Sachfragen werden dabei stets Möglichkeiten erörtert, in grenzüberschreitender Zusammenarbeit die kommunalen Kräfte dort zu bündeln, wo gemeinsame Interessen dies sinnvoll erscheinen lassen. Die Zusammenarbeit bei der Abwasserbeseitigung ist dazu gerade beispielhaft. Seit 1976 leitet nämlich die CH-Gemeinde Trasadingen auf der Basis einer zwischengemeindlichen Vereinbarung, ihre gesamten Abwässer über die Landesgrenze der Kläranlage Klettgau-Erzingen zu, wo die gemeinsame Reinigung stattfindet. Ohne Staatsvertrag funktioniert diese Zusammenarbeit seit 23 Jahren reibungslos. Ein weiteres großes Projekt ist derzeit aktuell i. S. Hochwasser-Wasserschutz in der Projektierung. Die CH-Gemeinden Wilchingen und Osterfingen sind bereit, unter Beteiligung der Gemeinde Klettgau im schweizerischen Oberlauf des Seegrabens ein Hochwassersperrwerk zur Entlastung der D-Unteranliegerorte Weisweil und Grießen zu erstellen. Der Kanton Schaffhausen und das Land Baden-Württemberg beteiligen sich ebenfalls an dem grenzüberschreitenden Vorhaben.

Dass auf derartig solider Basis der Zusammenarbeit schließlich auch 1998 das Interreg II-Programm "Klettgaurinne" grenzüberschreitend innert 2 Jahren zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte, ist aktueller Ausweis der lebendigen Zusammenarbeit. Zweifellos sind bei den vielfältigen Grenzbeziehungen auch gute zwischenmenschliche Beziehungen gewachsen. Dass dabei immer wieder in weinlaunigen Gesprächen zwischen den "geografischen Klettgauern" hüben und drüben die vielfältigen alten Beziehungen, Verbindungen und Gemeinsamkeiten zur Sprache kommen und historischen Begebenheiten aufgefrischt werden, versteht sich von selbst.

Die historischen Gemeinsamkeiten

Doch wie war es denn nun eigentlich um diese frühere kirchengemeindliche Gemeinsamkeit zwischen Wilchingen und Trasadingen einerseits und dem heutigen Klettgau-Erzingen bestellt? - Und was führte warum zur Trennung? Über diese Frage gibt die "Wilchinger Chronik" des Historikers Dr. Kurt Bächtold ausführlich Auskunft. Ein hervorragendes historisches Werk, mit exakten Recherchen und mit einer Fülle wohlgeordneter geschichtlicher Informationen. Auf diesem Buch und den Erzinger Chronikunterlagen sind die nachfolgenden Ausführungen aufgebaut und zusammengefasst worden.

Wurzeln im 7. Jahrhundert

Im Verlauf der Christianisierung unseres heimatlichen Gebietes organisierte sich im 7. Jahrhundert im Klettgau die Kirche mit ihren Gemeinden im Zuge der Verlegung des alten Bischofsitzes von Vindonissa nach Konstanz. Der Gau "Klettgau" gehörte nunmehr dem neuen und riesigen Bistum Konstanz an, das vom Neckar bis zum Gotthard, vom Oberrhein bis nach Bayern reichte. Bereits um 730 verlangte ein Gesetz von den Untertanen die Bestattung auf Friedhöfen und Karl der Große verbot das Verbrennen der Toten bei Todesstrafe. Die machtvoll heranwachsende katholische Kirche wurde zur Trägerin der Erziehung und der Sozialfürsorge. Die Kirchen wurden seinerzeit nicht von den Kirchgemeinden, sondern von weltlichen und geistlichen Grundherren gestiftet. Die Stifter beanspruchten die sogenannte Kollatur, den Einsatz der Pfarrer; ein Recht, das später verschenkt und vertauscht werden konnte.
Fast wie alle Nachbargemeinden wurden neben Rechberg, Weisweil, Riedern a. S., Bühl, Dettighofen, Berwangen und Baltersweil auch die heute schweizerischen Gemeinden Wilchingen und Trasadingen damals nach Erzingen kirchgenössig, das damalige geistige und wirtschaftliche Zentrum des Klosters Rheinau im Klettgau.

Der Gottesdienst verband die im weiten Umkreis zerstreuten Siedlungen und brachte die Menschen zusammen. All diese Gemeinden - und damit auch Wilchingen und Trasadingen - hatten sich am Unterhalt der Erzinger Pfarrkirche zu beteiligen und die Kirchendiener mitzufinanzieren. Jahrhunderte in mittelalterlicher Frömmigkeit zogen vorüber, das kirchliche Leben nahm einen erstaunlich raschen Aufschwung und nacheinander schossen die neugegründeten Pfarreien aus dem Boden. Schon recht bald ließ die Weite des Kirchweges von Wilchingen nach Erzingen bei den Wilchingern den Wunsch nach einer Filiale aufkommen, die dann auch gebaut wurde und die erstmals 1482 urkundliche Erwähnung fand. In dieser Kapelle, die vermutlich an der Stelle der heutigen Wilchinger Pfarrkirche stand, wurden vom Leutpriester oder Kaplan der Erzinger Mutterkirche wöchentlich Messen gelesen. Doch zum sonntäglichen Gottesdienst und zu den Taufen, Heiraten und Beerdigungen hatten sich die Wilchinger nach wie vor in die Kirche nach Erzingen zu begeben.
Während Jahrhunderten (vom 8. bis zum 16. Jahrhundert, also rund 800 Jahre!) bestatteten sie ihre Toten auf dem Friedhof in Erzingen. Während dieser langen Zeit war Wilchingen zu klein, um eine eigene Kirchgemeinde bilden zu können. Die Zugehörigkeit zur Pfarrei Erzingen wurde rund 800 Jahre lang nicht in Frage gestellt. Doch im Laufe des zu Ende gehenden 15. Jahrhunderts wuchs zusammen mit der Einwohnerschaft und der Wohlhabenheit auch das Selbstbewusstsein der Wilchinger beträchtlich.

Plötzlich wurde der Wunsch artikuliert, sich von der Mutterkirche Erzingen zu lösen und eine selbständige Pfarrei zu schaffen. Der unterschwellig schon länger bestehende Wunsch hierzu fand Ansporn, als man die Loslösung Hallaus von der Pfarrgemeinde Neunkirch beispielhaft beobachten konnte. Hinzu kamen die politischen Probleme durch den Schwabenkrieg bzw. den Schweizerkrieg, der, nachdem sich Wilchingen der Eidgenossenschaft angeschlossen hatte, innerhalb der Kirchgemeinde Erzingen gegenüber Wilchingen und Trasadingen grenzziehend wirkte, noch ehe es Grenzsteine gab. Plötzlich führten die Wilchinger auf Seite der Eidgenossen innerhalb ihrer eigenen Kirchgemeinde Krieg, ja plünderten im Jahre 1499 sogar mit ihnen das benachbarte Erzingen und verbrannten die dortige Pfarrkirche.
Erst im Jahre 1587 konnten die Erzinger für den zerstörten Kirchturm wieder einen Neubau erstellen. Dieser Kirchturm steht heute noch, grüßt heute noch nach Wilchingen hinüber. Eine Foto-Vergrößerung des Kirchturmes, in der die über dem gotischen Eingangsbogen eingemeißelte Jahreszahl 1587 gut sichtbar ist, hängt als Gastgeschenk der Klettgauer im Wilchinger Gemeinde-Museum und soll an die einstige Mutterkirche St. Georg in Erzingen erinnern. Für die Wilchinger lag ihre Erzinger Pfarrkirche also plötzlich in Feindesland. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, welche Zustände damals wohl herrschten. Die Erzinger, durch die Zerstörung ihrer Kirche arg aufgebracht, ließen - da auch der Turm zerstört war und dessen Wiederaufbau um einiges länger dauerte - in der baulichen Übergangszeit die Kirchenglocken im Freien aufhängen, vor dem Kircheneingang. Die Wilchinger waren damit bei ihren sonntäglichen Kirchgängen bis zur Abspaltung im Jahre 1515 gezwungen, an diesem aus der Zerstörung resultierenden Provisorium vorbeizudefilieren.

Zuverlässige niedergeschriebene Berichte von Zeitgenossen schildern die Plagen und Schikanen, denen nun fortan die Wilchinger beim Kirchgang zur Kirchgemeinde Erzingen ausgesetzt waren.
Während dieser kriegerischen Zeit konnten Kinder aus Wilchingen nicht zur Taufe gebracht werden, Menschen starben dort ohne Sakramente, was nach den damaligen Glaubensvorstellungen ein ewiges Verderben bedeutete. Männer aus Wilchingen gingen seinerzeit unter Lebensgefahr mit gespannten Armbrüsten nach Erzingen sonntags zur Kirche, wo sie von den Erzinger Mitchristen als "Kuhschweizer" gehänselt wurden und wo ihnen, wie der Chronist erzählt - "von hinten die Federn aus den Baretten gezupft und durchs Maus gezogen wurden." Man beschrieb die kirchliche Ablösung von Erzingen, wegen der Weg- und Kriegserschwernisse immer energischer, ja die Wilchinger unternahmen sogar in Rom einen Antragsvorstoß.
Schließlich kam es dann im Jahre 1512 zum Prozess zwischen Erzingen und Wilchingen, dem sich auch Trasadingen anschloss. Dieser Rechtshandel wurde mit Verbissenheit unter beiderseitigem Beizug damals namhafter Rechtsanwälte während drei Jahren geführt und es war für die Wilchinger und Trasadinger nicht leicht, neben den Gründen für eine Abtrennung auch den Nachweis der Finanzierung der Ablösesumme und für den künftigen Unterhalt der Kirche zu führen. Doch sogar auswärtige Kirchgemeindemitglieder unterstützten das Wilchinger Begehren. Wie aus der Chronik zu entnehmen ist, versprach ein Hans Stoll aus Weisweil schriftlich, der künftigen Pfarrpfrüde Wilchingen jährlich "1 Mutt Kernen" zu spenden. Wilchingen und Trasadingen stellten im Prozess zehn Zeugen, Erzingen bot sogar ihrer 22 auf.

Aufgrund der noch vorhandenen Prozessakten kann der Verlauf dieses Rechtshandels gut nachvollzogen werden. Der in Konstanz geführte Prozess nahm seinen Verlauf mit Klage und Gegenklage, noch mit Replik und Duplik, wie es heute noch geschieht. Leidenschaftliche Plädoyers müssen wohl hüben wie drüben gehalten worden sein, um die Zumutbarkeit oder Unzumutbarkeit des Kirchweges von Wilchingen nach Erzingen gerichtlich vom Kläger und vom Beklagten wechselseitig zu beweisen. Schließlich dann, am 31.03.1515, gab der Vorsitzende des Gerichtes zu Konstanz, Domherr Cunrater, den Urteilsspruch bekannt: Die Abtrennung von Wilchingen und Trasadingen wurde rechtskräftig vollzogen.

Der Loslösungspreis und die Zeit danach

Der Wahrspruch verfügte die Ablösung der Kapelle St. Othmar in Wilchingen von der Mutterkirche St. Georg in Erzingen und setzte eine Loskaufsumme von 100 Gulden fest. Zusätzlich waren noch der Leutpriester und der Mesmer von Erzingen mit 40 Gulden zu entschädigen, ebenso hatte Wilchingen die gesamten Prozesskosten zu bezahlen. Eine teure Trennung - aber Wilchingen konnte die Finanzierungsmittel aufbringen und alsbald auch schon eine neue Pfarrkirche bauen. Das selbständige kirchliche Leben in der eigenen Pfarrgemeinde begann sich zu ordnen.
Doch das 16. Jahrhundert, in dem sich das alles vollzog, wartete alsbald im Klettgau mit weiteren Problemen auf. Der nachfolgende Bauernkrieg und die Reformation plagten die Bewohner schwer. Wenn man bedenkt, dass der berühmt-berüchtigte Revolutionär und Wiedertäufer Thomas Münzer während seinen Reisen 1521-25 während 8 Wochen im Klettgau verweilte und dort vor allem in Grießen die Bauern aufwiegelte (aus Aussagen des Th. Müntzers nach seiner Gefangennahme - Günter Franz S. 544 ff.), dann können wir ermessen, welche gefährliche Spannung in diesen Jahren im Klettgau bestand. Eine Spannung, die sich im Rahmen des Bauernkrieges dann auch gerade in Grießen und Umgebung in Schlachten und Gemetzeln entlud.
Geschunden und geknechtet wurden die Menschen im Klettgau zwischen den jeweiligen Herrschaften, zwischen ihrer bisherigen und der plötzlich neuen Religion hin- und hergerissen. Wilchingen und Trasadingen wurden protestantisch, Erzingen und die anderen westlich der Grenze liegenden Klettgaudörfer verblieben beim bisherigen Glauben und bei ihren bisherigen Landesherren. Nun war politisch und religiös die Trennung vollzogen. Vieles triftete zwangsläufig auseinander, jahrhundertelange Gemeinsamkeiten verkümmerten, gerieten in Vergessenheit.

Der Zeitsprung bis heute

In den vergangenen 484 Jahren der Trennung, rund die Hälfte der Zeit der früheren Gemeinsamkeit, gab es viele dunkle Zeiten. Zeiten, zu denen vor allem die unzähligen Kriegshandlungen zu zählen sind, die vor allem hauptsächlich den vorderösterreichisch gebliebenen und späteren badischen Teil des Klettgautales jeweils stark in Mitleidenschaft zogen. Die Schweiz entstand als selbständiges Staatsgebilde und die Entwicklungen vollzogen sich hüben und drüben je nach jeweiligen politischen Eigenarten, denen die an sich sonst gleichen Menschen ausgesetzt waren.
Napoleon beendete die vorderösterreichische Zugehörigkeit des westlichen Klettgaus, dort wurde man badisch und später reichsdeutsch. Der Bau der badischen Eisenbahn im Jahre 1863 durch den Kanton Schaffhausen führte mitten durch die einstige Kirchengemeinde, durch Erzingen, Trasadingen und auch durch Wilchinger Gemarkung. Dieses Projekt zeigte deutlich, dass es eben trotz vielfältiger Unterschiede doch noch immer Zusammengehörigkeiten, wenn auch zunächst vorwiegend wirtschaftlicher Art, gab. Die Zusammenarbeit intensivierte sich zunehmend, wurde aber jedoch leider durch die beiden Weltkriege wiederum einer schrecklichen Trübung unterzogen. Nach 1945 musste auch das Verhältnis mit den Schweizer Nachbargemeinden wieder völlig neu aufgebaut, gestaltet und mit Leben erfüllt werden. Das ist in den vergangenen 54 Jahren offensichtlich ausgezeichnet gelungen. Die lockere, freundschaftliche, ja fröhliche Art des miteinander Umgehens ohne größere Probleme zeigt immer wieder, dass sich die "geografischen Klettgauer" beiderseits der Landesgrenze hervorragend verstehen.
Die gleiche Abstammungswurzel, die gleiche Landschaft und die gemeinsame vielseitige Geschichte sind schließlich all die vielen Gemeinsamkeiten, die eigentlich keiner zusätzlichen Sprache bedürfen. Dabei haben sie noch einen gemeinsamen, mächtigen Verbündeten: Den Wein, der gleichsam hüben wie drüben wächst und gedeiht und in gleichem Maße geschätzt, geliebt und genossen wird. Ein echt klettgauerisches Gewächs, das seit jeher viele Gemeinsamkeiten knüpfte und dessen Wirkung immer wieder viele zwischenmenschliche Brücken schlagen kann. So darf auch weinselig zum alten und neuen Nachbarschaftsverhältnis abschließend resümiert werden:

Liebe deinen Nachbarn - aber reiß den Zaun nicht ein!
Hubert Roth

Historische Informationen

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